Die Jahrestagung mit Hauptversammlung von Pro Missa Tridentina (PMT) fand dieses Jahr am Samstag, den 24. April, in Essen statt. Zur Eröffnung der Tagung zelebrierte
Kurienerzbischof Raymond Leo Burke, Präfekt der Apostolischen Signatur und Mitglied der Kongregation für die Bischöfe, ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus.
In seiner
Predigt über das
Evangelium vom ersten Wunder Jesu bei der Hochzeit zu Kana betonte Erzbischof Burke die Bedeutung Mariens, deren goldene Statue in Essen als „Mutter vom Guten Rat“ besonders verehrt wird, für unseren Weg zu Gott. Wer ihren Rat befolgt, „Was Er euch sagt, das tut!“ wird auf dem Weg zur Heiligkeit vorankommen und Gottes Liebe und Barmherzigkeit in Fülle erhalten – so wie das Brautpaar im Evangelium mit einer mehr als ausreichenden Menge exzellenten Weines beschenkt wurde.
Danach ging Erzbischof Burke auf den fünften Jahrestag der Inthronisation von Papst Benedikt XVI. ein, der durch das Motu proprio „Summorum pontificum“ vom 7.7.2007 zum Ausdruck gebracht hat, wie wichtig ihm die würdige Feier der Sakramente ist. Nach einer Aufforderung zur Einheit mit dem Nachfolger Petri und zum Gebet für ihn rief Erzbischof Burke unter großer Zustimmung der Anwesenden aus: „Lang lebe Papst Benedikt XVI.!“
Abschließend ermutigte der Kurienerzbischof die Mitglieder der Laienvereinigung „Pro Missa Tridentina“ und alle anderen traditionellen Katholiken im deutschen Sprachraum, sich weiterhin in Verbundenheit mit dem Heiligen Vater für eine würdige Feier der Sakramente nach den Büchern von 1962 einzusetzen: „Mit meinem Kommen und der Zelebration dieses Pontifikalamts am heutigen Morgen verbinde ich mein Gebet darum, daß die Vereinigung Pro Missa Tridentina auf die Fürsprache der Mutter vom Guten Rat fortfahre, eine tiefere Kenntnis der Wahrheit und der Schönheit der heiligen Liturgie zu fördern. Möge der auferstandene Herr Ihr Apostolat reich segnen und Sie immer treu mit der liebenden Hirtensorge des Römischen Pontifex vereint erfinden. Durch Ihre Förderung der außerordentlichen Form der römischen Liturgie sollen Sie immer mehr in der Heiligkeit des Lebens wachsen und so zu immer besseren Mitarbeitern Christi für die Heiligung der Welt werden.“
Prof. Dr. Helmut Hoping, der Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg lehrt, betonte in seinem
Vortrag „Kreuz und Altar - Die Gegenwart des Opfers Christi in der Eucharistie“ die Bedeutung des Opfertods Jesu für das Christentum. Der Referent arbeitete die Probleme der heutigen Zeit bzgl. des Opferbegriffs heraus und wies darauf hin, daß es im Deutschen keine Unterscheidung zwischen sacrificium und victima gibt. Darum fehlt bei vielen das Verständnis dafür, daß „nicht der Mensch es ist, der Gott mit sich versöhnt, indem er ihm ein Opfer darbringt, sondern Gott, der den Menschen mit sich versöhnt. … Das eine Opfer der Erlösung ist die ‘äußerste Gabe‘ einer gott-menschlichen Liebe, über die hinaus Größeres nicht gedacht werden kann.“
Im zweiten Teil seines Vortrags erläuterte Prof. Hoping, dass das Opfer der Eucharistie nach katholischem Verständnis nicht nur im Austeilen und Empfangen der Eucharistie besteht, sondern in ihrer Darbringung als Opfergabe.