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Versammlung 2003

Pro Missa Tridentina - Hauptversammlung 2003 in Köln

Am Freitag und Samstag, den 2. und 3. Mai, lud die Laienvereinigung für den klassischen römischen Ritus in der Katholischen Kirche e.V. (Pro Missa Tridentina) zu einer Tagung über die "Zukunft des Glaubens" nach Köln ein.

Eröffnet wurde die Reihe der Vorträge im Maternushaus am Freitagnachmittag durch ein Referat von P. Bernward Deneke, dem Regens des Priesterseminars der Petrusbruderschaft in Wigratzbad: „’Ut unum sint’ – das Anliegen des Herrn im Widerstreit“. Pater Deneke arbeitete in deutlichen Worten den Unterschied zwischen der wahren Ökumene im Glauben und einem mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufriedenen Ökumenismus heraus: In der katholischen Kirche, die wesentlich geeint ist im Glauben, in den Sakramenten und in der Leitung, habe die vom Herrn gewollte Einheit der Seinen ihre gültige Gestalt gefunden. Dennoch seien die Katholiken aufgefordert, sich für die Einheit der getrennten Christen einzusetzen. Beiden Tatsachen: der schon gegebenen Einheit in der Einen Kirche und der zu erstrebenden Einheit der Christen, müßten ökumenische Bemühungen sich verpflichtet wissen. Der Ökumenismus der Gegenwart sei auch katholischerseits weithin in Gefahr, die erste Tatsache auszuklammern und eine Einheit zu erstreben, die auf dem bewußten Verzicht auf die Einheit im Glauben, in der sakramentalen und der kirchlichen Ordnung beruhe. An die Stelle der als “Rückkehr-Ökumene“ belächelten Vorstellung früherer Zeiten trete eine Ökumene der "Einheit in der Vielfalt"; einer Vielfalt allerdings, die weit über die legitimen theologischen oder geistlichen Unterschiede hinausgehe und auch Gegensätze im Bereich des Dogmas hinnehme. So sehr der glaubenstreue Katholik solchen Unternehmungen eine Absage erteilen müsse, so wenig dürfe er dennoch den wichtigen Auftrag Jesu Christi vergessen, sich für die wahre Einheit der Christen in der Einen Kirche einzusetzen.

Im zweiten Vortrag (“Das christliche Zeugnis in der säkularisierten Gesellschaft“) analysierte der Politikwissenschaftler und Publizist Dr. Andreas Püttmann neueste Umfragen zu Glaube und Kirche in Deutschland: Die – in den letzten Jahren gebremste, nicht gestoppte – Erosion christlicher Glaubens- und Wertüberzeugungen reiche bis weit in die Gruppe der regelmäßigen Gottesdienstbesucher hinein, erschwere deren Verständnis für das Wesen der Kirche und mache „strukturell missionsunfähig“. Zudem rückten kirchenfremde Medien einseitig jene Themen in den Vordergrund, in welchen die Kirche gesellschaftlich auf verlorenem Posten stehe. Bekenntnis­scheu, Bekenntnisträgheit und Bekenntnisunfähigkeit müßten durch eine kirchliche „Selbstmissionierung“ sowie durch die Präsentation eindrucksvoller christlicher Persönlichkeiten in der säkularen Öffentlichkeit überwunden werden. Dem Rückzug auf ein “katakombensüchtiges Exklusivchristentum“ weniger Entschiedener erteilte Püttmann eine Absage. Die Kirche müsse weiterhin Volkskirche im Sinne einer “Geh-hin-Kirche“ (Joseph Kardinal Höffner) bleiben, wenn sie den Auftrag Jesu nicht verraten wolle.

In der Kirche ’Maria Hilf’ zelebrierte Msgr. Gilles Wach, der Generalobere des Instituts Christus König und Hoherpriester, am Abend ein levitiertes Hochamt zum Kölner “Eigenfest der Lanze und Nägel“, bei dem Ordinarium und Proprium als gregorianischer Choral gesungen wurden.

Den Höhepunkt der Tagung bildete das Pontifikalamt im klassischen römischen Ritus, das Weihbischof Max Ziegelbauer (Augsburg) am Samstag in der romanischen Kirche St. Kunibert zelebrierte. In seiner Predigt vor mehr als 600 Gläubigen erläuterte Weihbischof Ziegelbauer die Bedeutung der katholischen Kirche anhand des Deckengemäldes in der Abteikirche Neresheim: Die Kirche als Braut Christi in weißen Kleidern führt die Apostel und alle anderen zum Herrn hin. Das “Vokalensemble St. Leonhardt“ sang eine polyphone Messe von W. Byrd, das Proprium erklang als gregorianischer Choral.

Am Samstagnachmittag stellte Prof. Wolfgang Waldstein, der zweite Vorsitzende der Laienvereinigung, unter der Überschrift “Liturgie und Glaube – Perspektiven für die Zukunft“ alle für die Feier der hl. Messe im klassischen römischen Ritus relevanten Dokumente im Zusammenhang vor, ausgehend von der Enzyklika ’Mysterium fidei’ Papst Paul VI. über das die ’missa normativa’ (einen Prototyp des späteren Novus Ordo Missae) ablehnende Votum der Bischofssynode 1967 bis hin zum Motu proprio ’Ecclesia Dei’ von 1988. Abschnitt 6c des Motu proprio enthalte keine Bitte des Papstes, sondern eine Feststellung: “Ferner muß überall das Empfinden derer geachtet werden, die sich der Tradition der lateinischen Liturgie verbunden fühlen, indem die schon vor längerer Zeit vom Apostolischen Stuhl herausgegebenen Richtlinien zum Gebrauch des Römischen Meßbuchs in der Editio typica vom Jahr 1962 weit und großzügig angewandt werden.“ Dann würde auch endlich der in Artikel 4 der Liturgiekonstitution des Konzils ausgedrückte Wille erfüllt werden, der lautet: “Der Überlieferung treu gehorsam erklärt das heilige Konzil schließlich, daß die hl. Mutter Kirche allen rechtlich anerkannten Riten gleiches Recht und gleiche Ehre zuerkennt. Es ist ihr Wille, daß diese Riten auch in Zukunft erhalten und in jeder Weise gefördert werden.“

Prof. Waldstein schloß mit der Hoffnung, daß die Mitglieder der Laienvereinigung durch ihr Bemühen um einen von innen her geformten Vollzug der Liturgie einen Beitrag dazu leisten, daß “die vom Konzil geweckte Hoffnung eines neuen Lichtes für die eucharistische Frömmigkeit“, wie die Enzyklika ’Mysterium fidei’ sagt, “nicht zuschanden ... werde“, sondern sich erfüllen kann.

Bei der darauffolgenden Hauptversammlung stimmten die Mitglieder einer Neufassung der Satzung der Laienvereinigung zu und beschlossen, Pro Missa Tridentina solle dem weltweiten Dach­verband der Internationalen Una Voce Föderation beitreten.

In der abschließenden Aussprache bemängelten Tagungsteilnehmer die in vielen Bistümern üblichen Behinderungen bei der vom Heiligen Vater gefordertem großzügigen Anwendung des Motu proprio "Ecclesia Dei" vom 1988: Es sei ein untragbarer Zustand, daß die Bitte des Heiligen Vaters an die Bischöfe mit Auflagen, ungünstigen Meßzeiten und -orten, ungeeigneten Zelebranten etc. beantwortet wird. Die vielbeschworene "liturgische Einheit des Bistums" ist heutzutage weder vorhanden, noch kann sie leicht wiederhergestellt werden. Im Gegensatz zur heute real existierenden liturgischen Vielfalt bei Meßfeiern nach dem Missale Papst Pauls VI. verbindet der klassische römische Ritus gläubige Katholiken über Raum und Zeit hinweg.

Da diese Einheit im Glauben entscheidend ist, verlangt die Laienvereinigung die Aufhebung des Territorialprinzips, das von vielen Bischöfen immer noch eingefordert wird, zugunsten von Personalgemeinden, wie sie allerorten z.B. für verschiedene Sprachgruppen bereits existieren. In diesen Personalgemeinden des klassischen römischen Ritus sollen alle Sakramente gemäß den 1962 in Gebrauch befindlichen Büchern gespendet werden können, d.h. die von den Bischöfen erteilte Erlaubnis sollte nicht nur die hl. Messe und Beichte umfassen, sondern auch Taufe, Firmung, Eheschließung und Krankensalbung.

An fast allen der ca. 60 Orte im deutschen Sprachraum, an denen die hl. Messe im alten lateinischen Ritus mit Genehmigung des Ortsbischofs gefeiert werden darf, ist diese Genehmigung unzureichend, da sie meist nur für einzelne Werktage und außerdem noch zu ungünstigen Uhrzeiten gilt.

Die Laienvereinigung Pro Missa Tridentina unterstützt darum intensiv Anträge lokaler Gruppen, die eine Ausweitung bestehender Genehmigungen beantragen.

Ebenso fördert die Laienvereinigung neue Initiativen sowie das Bemühen, diejenigen Priester, die speziell in diesem Ritus ausgebildet wurden (wie Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Petrus oder des Instituts Christus König und Hoherpriester), mit der Seelsorge an den traditionsverbundenen Gläubigen zu beauftragen.

Korntal, im Mai 2003

Monika Rheinschmitt, 1. Vorsitzende


 
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